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Archive: Veranstaltungen

Deutschland und Türkei = Blutsbrüder?

Xwendekarên Berlin
Zeit: 14-16 Uhr
Ort: Galile@

In diesem Workshop werden wir erkunden, wie die wirtschaftliche, diplomatische und militärische Zusammenarbeit zwischen Türkei und Deutschland Tradition hat und bis zur Zeit des Osmanischen Reichs zurückreicht. Deutsche Waffenlieferungen, Militärberatung, Unterdrückung von Minderheiten, Beteiligung an Genoziden – in den aktuellen deutsch-türkischen Beziehungen spiegelt sich ein altes Muster wider.
Doch die Zusammenarbeit beider Länder ist ausgebauter denn je: So wird die türkische Assimilationspolitik z.B. im deutschen Bildungswesen reproduziert, Minderheiten wie die Kurd*innen werden nirgendwo in Europa so stark kriminalisiert wie in Deutschland, die geheimdienstliche Zusammenarbeit ist stark ausgeprägt, die größte rechtsextreme Gruppe in Deutschland – türkische Faschisten namens Graue Wölfe – wird im postfaschistischen Deutschland nicht verfolgt und nach wie vor spielen wirtschaftliche, migrationspolitische und energiepolitische Faktoren eine tragende Rolle in Bezug auf die Türkei, die die zweitgrößte NATO-Armee besitzt und für westliche Staaten wie Deutschland eine geopolitisch wichtige Position einnimmt.
In dem Workshop werden wir uns diese einzelnen Aspekte, aber vor allem ihre Verbindung zueinander, betrachten.

3. Ausflug in die Freie Theaterszene. Monsteress Mess: The Woman You Want Does Not Exist

Freie Szene
Zeit: ab 20 Uhr
Ort: Brotfabrik

„Diese Performance ist eine feministische Neuerzählung der beiden großen Mythen um
Medea und Jeanne d’Arc mit der Performancegruppe Monstress Mess. Wer hat diese
Konstrukte, mit all ihren Stereotypen geschaffen? Und wer profitiert von ihnen? Monstress Mess ist ein Berliner Theaterkollektiv. Durch multilinguale Theaterperformances
und Film erforschen sie soziale Unstimmigkeiten und menschliches Verhalten aus einer
intersektionalen, feministischen Perspektive.“
Im Anschluss seid ihr eingeladen bei Getränken, mit uns und den Künstler:innen sich
auszutauschen. Ermäßigte Tickets (6-15 €) können selbstständig im Vorverkauf erworben werden. Ein Restkontingent gibt es bei unserem Workshop “(Queer-)feministisch,
kollektiv, prekär? – Die andere Theaterszene Berlins“. Bei finanziellen Schwierigkeiten
sprecht uns an. (Kontakt zu uns: freieszene@posteo.de

Adresse:
Brotfabrik Berlin
Caligariplatz 1
13086 Berlin

Barrierefreiheit: Die Bühne befindet sich im 1. OG. Leider ist die Bühne für Rollstuhlfahrer nicht barrierefrei erreichbar. Gehbehinderte können unterstützt werden, bitte wenden Sie sich an das Personal. Ein vorzeitiger Einlass ist möglich. Ein zugelassenes WC für
Rollstuhlfahrer ist vorhanden, Zufahrt über die Kneipe.)

Queerer Sektempfang

Queereferat und ANTI-Referat des AStA
Zeit: ab 19 Uhr
Ort: Galile@

Das Queerreferat und das ANTI-Referat im AStA der FU sind die politische Interessenvertretung aller queeren Studierenden. Wir setzen uns für queere Sichtbarkeit und Antidiskriminierung auf dem Campus ein. Von queeren Filmabenden, Vorträgen bis hin zu
Socialising Events versuchen wir Safe Spaces und Vernetzungsmöglichkeiten für queere
Studierende zu schaffen.
Außerdem bieten wir eine queere Beratung als Anlaufstelle bei Diskriminierungsvorfällen, Informationen zur Transition oder zum Leben in der nicht-heteronormativen Community an.

Organizing gegen Mietenwahnsinn

Deutsche Wohnen und Co. enteignen (Kiezteam Steglitz-Zehlendorf)
Zeit: 16-18 Uhr
Ort: Galile@

Du wohnst in Berlin, bist vielleicht gerade erst hergezogen oder wohnst schon dein
Leben lang in Berlin? Dann sind dir Verdrängung, Gentrifizierung und Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt sicherlich bekannt. Als Kiezteam der Kampagne
Deutsche Wohnen und Co. enteignen wollen wir dem Mietenwahnsinn in Berlin
schlagkräftig als organisierte Mieter*innen entgegentreten.
Trotz erfolgreichem Volksentscheid und positiven Ergebnissen der Expert*innenkommission sind wir noch lange nicht am Ziel. Noch sind Vonovia, Covivio und Co.
noch nicht vergesellschaftet und die Mietenkrise verschärft sich. Wie können wir
weiter, stärker Gegenmacht aufbauen? Wie wächst aus Haustürgesprächen eine organisierte Nachbarschafts-community? Bei Austausch über Geschichten und Erfahrungen am Berliner Wohnungsmarkt und bei leckerer KüFA (Küche Für Alle) wollen
wir uns kennen lernen und einen Input zu Organizing-Strategien geben.

Nee!oliberalismus

Noelle und Fabi
Zeit: 14-16 Uhr
Ort: Galile@

Was ist Neoliberalismus und wo begegnet er uns im Studium? Warum leiden so viele
Studis unter Leistungsdruck und Prekarität? Was können wir dagegen tun? Mit Memes,
Infomaterial und Erfahrungsberichten wollen wir uns dem Thema annähern. Damit wir
Uni und Leben besser verstehen lernen und grantig, humorvoll, wütend, faul, gewieft
und mit Spaß gegen Druck und Zwang kämpfen können.
Kommt vorbei, es gibt Kuchen!

Führung durch das apabiz

antifaschistisches Pressearchiv und Bildungszentrum (apabiz)
Zeit: 13-14 Uhr
Ort: apabiz, Lausitzer Straße 10

Seit mehr als 30 Jahren sammelt das apabiz Quellen rund um die extreme Rechte in
Deutschland nach 1945 und ihre Ideologien. Es ist das umfangreichste Archiv dieser Art
– und es ist so viel mehr: Die systematische Auswertung und Aufarbeitung des gesammelten Materials sind unverzichtbarer Bestandteil im Kampf gegen rechts, sie machen
die Sammlung für Forschung, Wissenschaft, Medien und die Zivilgesellschaft nutzbar.
Während der Archivführung werfen wir einen Blick hinter die Kulissen und in das Magazin. Ihr erfahrt einiges über unsere aktuelle Arbeit, die Geschichte des Vereins und den
Aufbau der Bestände. Erläutert wird außerdem, welche Möglichkeiten es gibt, im apabiz
zu recherchieren.
Mehr Informationen zu unserer Arbeit findet ihr unter www.apabiz.de
Die Führung ist auf 20 Personen begrenzt. Bitte schreibt uns deshalb eine kurze Mail an
korfu@riseup.net mit einer Anmeldung, wenn ihr daran teilnehmen möchtet.

Klassismus ist keine Kunstepoche – ein antiklassistischer Einführungsworkshop

kikk – Klassismus ist keine Kunstepoche
Zeit: 16-19 Uhr
Ort: Galile@

Klassismus beschreibt die Diskriminierung und Unterdrückung aufgrund der sozialen Herkunft und Position. Er trägt maßgeblich zur Aufrechterhaltung der Klassengesellschaft bei. Klasse entscheidet beispielsweise über Zugänge zu Geld, Bildung,
gesellschaftlicher Teilhabe und Kultur. Menschen aus der Armuts- und Arbeiter*innenklasse sind betroffen. Sie erfahren Ausgrenzung, Gewalt und werden vorverurteilt.
Auch Arbeiter*innenkinder, das heißt Menschen, deren Eltern nicht studiert haben,
machen an der Uni Klassismus-Erfahrungen:
Geld-Sorgen; Bafög-Druck; Angst vor Profs; Einschüchterung durch Mitstudierende,
Selbstzweifel; Entfremdung von der Familie, der der Zugang zur Lebenswelt Uni fehlt
– diese Erfahrungen machen Betroffene oft mit sich selbst aus. Das ist oft mit Schuld
und Scham verbunden. Dabei haben sie mit Ungerechtigkeiten des Kapitalismus zu
tun und sind verschränkt mit anderen Unterdrückungsformen. Im Workshop gehen
wir der Frage nach, wo und wie Klassissmus wirkt.

Antislawismus – Antisla-was? Eine Einführung

Daniel Heinz
Zeit: 14-16 Uhr
Ort: Galile@

In dem Workshop „Antislawismus – Antisla-was? Eine Einführung“ erforschen wir die
historische Entwicklung und heutige Relevanz dieses brisanten Themas. Wir diskutieren
die Position osteuropäischer Migrant:innen im deutschen Rassismusdiskurs und beleuchten die historische Genese antislawischer Gewalt in Deutschland.
In diesem Workshop unterscheiden wir „Antislawismus“ von dem russischen Regime als
Propaganda genutzten Begriff „Russophobie“ und setzen uns mit aktuellen Herausforderungen wie (Über)Ausbeutung und Gewalt gegenüber osteuropäischen Migrant*innen in Deutschland auseinander.
Der Workshop ist interaktiv und erfordert keine Vorkenntnisse.

Praxis vs. Theorie – die „Frankfurter Schule“ und die Gewaltfrage

Paul Carlsen
Zeit: 12-14 Uhr
Ort: Galile@

WICHTIG: keine Vorkenntnisse nötig!
Einführender Vortrag mit anschließender Diskussion!

Theodor W. Adorno, Max Horkheimer und Herbert Marcuse waren die drei wohl bedeutendsten, zumindest aber die drei prominentesten Mitglieder der Gruppe rund um das Frankfurter Institut für Sozialforschung. Bekannt wurde diese Gruppe einige Jahrzehnte nach ihrer Entstehung auch unter dem Namen Frankfurter Schule. Ihre Philosophie, Gesellschaftskritik und sozialwissenschaftliche Arbeit wird heute zumeist als Kritische Theorie bezeichnet.

Mit ihren (frühen) Schriften gelten Adorno, Horkheimer und Marcuse als philosophische Wegbereiter oder gar ›Väter‹ vieler Protestbewegungen der 1960er- und 70er-Jahre. Nichtsdestotrotz wurde insbesondere Adorno in den Monaten vor seinem Tod im Sommer 1969 selbst immer stärker zum Ziel studentischer Protestaktionen. Vor diesem Hintergrund drängen sich Fragen danach auf, was besagte Philosophen eigentlich wirklich zu Protest, Militanz und Gewalt zu sagen hatten. Welche inhaltlichen Verbindungslinien und Differenzen gab es zwischen ihnen und den revoltierenden 68ern? Welchen Wert maßen sie der Theorie im universitären ›Elfenbeinturm‹ bei; welchen der Protestpraxis auf der Straße? Wie positionierten sich die jüdischen Philosophen zu den jungen, (pseudo-)revolutionären Bewegungen der späten 60er? Und wie die Studierenden rund um Rudi Dutschke und Hans-Jürgen Krahl zu ihnen?

Diesen und weiteren Fragen rund um die Frankfurter Schule und die 68er, um Theorie und militante Praxis soll in diesem Vortrag auf den Grund gegangen werden. Die Frage nach dem Verhältnis von Theorie und Praxis in der Kritischen Theorie wird dabei anhand verschiedener historischer Primärquellen erörtert. Leitfaden ist eine Kontroverse, die sich ab Mitte der 1960er insbesondere zwischen dem in den USA verbliebenen Marcuse und dem aus der Emigration nach Frankfurt zurückgekehrten Adorno entwickelt hatte – sowohl in öffentlichen Stellungnahmen als auch in privaten Briefen.

Zum Schluss des Vortrags soll es auch um die Frage gehen, ob aktuelle Protestbewegungen, im Angesicht der ökologischen und ökonomischen Krisen des 21. Jahrhunderts, etwas aus der philosophischen Debatte um Praxis und Gewalt aus den späten 1960ern lernen können. Dieses und andere Themen rund um das Verhältnis von Theorie und Praxis können im Anschluss an den Vortrag in einer offenen Diskussionsrunde vertieft werden.

Es handelt sich hierbei um einen einführenden Vortrag, zu dem ausdrücklich auch Personen ohne Vorkenntnisse eingeladen sind. Dauer inkl. Diskussion voraussichtlich ca. zwischen 60 und 75 Minuten.