BIPoC-Referat des AStA – 18-20 Uhr
Die Europawahlen zeigten, dass in ganz Europa rechte Parteien immer mehr
Stimmen bekommen und rechte Denke wird immer salonfähiger. Die CDU
versucht die AfD zu bekämpfen, indem sie ihre Ansichten übernimmt und laut
nach Abschiebungen schreit, die Grünen sind mit Bauchschmerzen dabei. Die
angebliche Brandmauer zur AfD reißt immer mehr ein. Hass und Gewalt auf
queere Personen nimmt zu und das Selbstbestimmungsgesetz wurde durch
rechte Meinungsmache verwässert. Auch Polizeieinsätze gegen friedlichen
propalästinensischen Protest auf dem Campus sind Ausdruck vom
Rechtsruck. Rechte fühlen sich immer wohler ihren Rassismus,
Antisemitismus, Sexismus und Queerfeindlichkeit auszuleben, dazu spielen
sie die betroffenen Gruppen gegeneinander aus.
Was können wir gegen den Rechtsruck tun? Und warum muss der Kampf
antirassistisch, queerfeministisch, antikapitalistisch und intersektional sein?
Mit einem Podium wollen wir über diese Fragen reden, danach gibt es Zeit für
eine Frage- und Austauschrunde.
Gedenk-AG der Landesastenkonferenz – 12-14 Uhr
Der Doktorand und wissenschaftliche Mitarbeiter am Institut für Biochemie der FU
Mahmud Azhar wurde am 7. Januar 1990 Opfer eines rassistischen Angriffs auf
dem Campus an dessen Folgen er zwei Monate später verstarb. Nach anfänglicher
Anteilnahme geriet der Fall im Laufe der Zeit in Vergessenheit. Erst 2014 wurde er
durch einen Artikel im AStA-Magazin „Out of Dahlem“ wieder einer größeren
Gruppe Studierender bekannt. Daraufhin etablierte sich langsam eine studentische
Erinnerungsarbeit, die in den letzten Jahren auch von der Universitätsleitung
aufgegriffen wurde.
Bei der Veranstaltung wollen wir zum einen die Person Mahmud Azhar sowie seine
Ermordung beleuchten, zum anderen diese in die Kontinuität rassistischer Gewalt
in der Bundesrepublik und an der Freien Universität bis heute einbetten. Dazu
gehört auch die Frage, wie das Verbrechen auch in einer links geprägten
Studierendenschaft in Vergessenheit geraten konnte.
No-Border Camp Berlin Reloaded – 10-12 Uhr
This workshop aims to build up solidarity against the racist tool „uni assist“ and to support each other. Everyone who is interested in this topic is welcome. You don’t have to attend the second part on Friday, but are welcome to do so.
Kritische Jurist*innen FU – 16-18 Uhr
Das in diesem Jahr verabschiedete sog. Selbstbestimmungsgesetz steht am
Ende eines mehrjährigen Weges auf dem die queere Zivilgesellschaft um die
Ablösung der bisherigen rechtlichen Regelungen zu trans*, inter* und
nichtbinärer Geschlechtlichkeit gerungen hat. Der parlamentarische Prozess
hat jedoch gezeigt, dass der Versuch, echte Selbstbestimmung auf legale
Füße zu stellen zumindest in diesem Fall deutlich an den Bedarfen der
betreffenden Gruppen vorbeigeht. Das resultierende Gesetz greift an vielen
Stellen zu kurz, wartet mit diskriminierenden Ausnahmen für marginalisierte
Personen auf und ist geprägt von Argumentationslinien reaktionärer
Akteur*innen, die den Gesetzgebungsprozess für sich nutzbar gemacht
haben.
Der Vortrag schlüsselt die wesentlichen personenstandsrechtlichen
Veränderungen mit Einführung des SBGG auf und ordnet deren Bedeutung in
den Kontext aktueller politischer Entwicklungen in Deutschland und global
ein.